1998

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Steinway-Preis für 11-jährige Kielerin

« Shin-Heae Kang errang beim diesjährigen Steinway-Klavierwettbewerb in Berlin einen großen Erfolg: Sie gehörte nicht nur zu den ersten Preisträgern ihrer Altersgruppe, sondern gewann auch den Sonderpreis sämtlicher Teilnehmer. Im März 1999 wird sie zusammen mit den Berliner Sinfonikern in der Philharmonie ein Klavierkonzert spielen. An dem Wettbewerb beteiligten sich Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland. Beim Steinway-Wettbewerb in Hamburg gehörte Shin-Heae Kang bereits vor zwei Jahren zu den ersten Preisträgern. »

KIELER NACHRICHTEN


Vorliebe fürs Virtuose

« Shin-Heae Kang – Am liebsten spielt die Vorstudentin an der Musikhochschule Stücke wie die « Teuflische Einflüsterung » von Prokofieff, die Chopin-Etüden oder Liszts « Ungarische Rhapsodien » – virtuose, klanggewaltige Musik, dankbare Konzertliteratur. Nichts Ungewöhnliches für junge Künstler. Ungewöhnlich an der Kielerin Shin-Heae Kang ist, daß sie erst elf Jahre alt ist und diese Stücke alle schon gespielt hat. « Ihr technischer Stand ist für dieses Alter wirklich außergewöhnlich ».

Beim Steinway-Wettbewerb in Berlin gewann Shin-Heae den Sonderpreis sämtlicher Teilnehmer, und deshalb gibt sie am 7. März im großen Saal der Berliner Philharmonie ein Konzert mit den Berliner Sinfonikern. Wahrscheinlich wird sie das g-moll-Klavierkonzert von Mendelssohn aufführen.

Wenn Shin-Heae am Flügel sitzt und eines ihrer Lieblingsstücke spielt, haben ihr Gesicht und ihre Bewegungen einen Ausdruck kindlicher Konzentration, der nicht ganz zu der Brillanz ihres Klavierspiels passen will. Sie wirkt nicht frühreif und nicht dressiert, sondern wie ein elfjähriges Mädchen, das unbedingt dieses Instrument beherrschen will. Und so ganz nebenbei hat sie auch noch den Landeswettbewerb « Jugend musiziert » gewonnen – in der Wertung für Sologitarre. Außerdem ist Shin-Heae eine begeisterte Sportlerin – besonders gern spielt sie Fußball. »

LÜBECKER NACHRICHTEN – PORTRAIT


Frappierende Klaviertechnik

« Die elfjährige Shin-Heae Kang als gefeierte Solistin – Die zweite Kritik dieses Abends muß nun aber endlich von der elfjährigen Pianistin Shin-Heae Kang handeln. Wer vor knapp drei Jahren beim Kieler Regionalwettbewerb Jugend musiziert erlebte, wie ein gerade achtjähriges Mädchen ein Bachsches Präludium mit Fuge so spielte, wie es gute Musikstudenten gern in ihrer Abschlussprüfung tun würden, kam schon damals aus dem Staunen kaum heraus. Auch später konnte man gelegentlich hören, wie rasant sich die in Kiel geborene Koreanerin, die das Max-Planck-Gymnasium besucht, weiter entwickelte.

Im Barlach-Konzert war jetzt zu erleben, wie sie Mendelssohns g-moll-Konzert mit einem Schwung, einer bewundernswerten Klaviertechnik in Angriff nahm, die dem musikalischen Feuer des Werkes ganz angemessen war. So konzentriert ging die junge Solistin zu Werke, daß Robert König als sorgsamer und beflügelnder Mentor des konzertanten Wettstreits ihr die Einsätze gar nicht zu geben brauchte, weil er sich ihrer ganz sicher war. Nur im langsamen Satz wurde der schöne Rückgang zum Hauptthema mit intensivem Blickkonakt in bestem Einvernehmen angepeilt. Die junge Pianistin wurde heftig gefeiert und bedankte sich mit einer fulminanten Prokofjew-Zugabe. Auf Shin-Heae Kangs weiteren künstlerischen Weg dürfen wir gespannt sein! »

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